Vom Mount Fuji ueber Osaka und Himeji nach Hiroshima (08. Juli – 10. Juli)

Nach mehrtaegiger Planung in Fujikawaguchiko steht schliesslich unsere weitere Route in Japan. Ist alles nicht so einfach… Wir fahren ueber Osaka und Himeji nach Hiroshima.

 

Ein neuer Plan

Schnell stellen wir fest, dass die angedachte Route direkt ueber Nagoya nicht durchfuerbar ist. Wir wollen die teueren Shinkansen (japanische Schnellzuege) vermeiden, da wir keinen Japan Rail Pass haben. So stossen wir auf den Ort Gotemba, von wo aus ein Bus nach Osaka faehrt.

So koennen wir auch noch einmal Andi besuchen (das letzte Mal war ja recht lustig) und dann gemuetlich ueber Osaka und Himeji nach Hiroshima fahren.

Den folgenden Tag wollte ich eigentlich gerne mit „Odyssee nach Osaka“ beschreiben, aber ganz so schlimm war es dann am Ende doch nicht…

 

Erste Etappe: Von Kawaguchiko nach Gotemba

Das ist der einfach Teil. Vom Bahnhof in Kawaguchiko fahren wir mit dem oeffentlichen Bus fuer 1.500 Yen nach Gotemba. Am Anfang ist die 80-minuetige Busfahrt auch noch recht entspannt. Die letzten 15 Minuten ist der Bus allerdings knallvoll. Was bedeutet, dass ich mit meinem Rucksaeck auf dem Schoss und eingeklemmt ueber dem Radkasten, schon Flashbacks zu unserer besten Busfahrt in Laos habe

In Gotemba angekommen suchen wir ersteimal Informationen wie es weiter geht. Wir sind an der Gotemba Station. Unser Bus nach Osaka faehrt aber von Tomei Gotemba. Obwohl beides von der Japan Railway Company angefahren wird, gibt es aber keine Verbindung zwischen den beiden und man kann hier auch keine Tickets kaufen. Die sehr freundliche und nette Tourist Information am Bahnhof hilft uns aber schliesslich weiter: Wir muessen zu Fuss die 2 km zur anderen Busstation laufen und hoffen, dass der Bus noch freie Plaetze hat. Vorrausbuchen geht nur Online.

In der bruetenden Hitze schlaengeln wir uns also durch den Verkehr und kommen schliesslich 10 Minuten vor Abfahrt unserer Buses, leicht durchgeschwitzt, an der kleinen Busstation Tomei Gotemba an.

 

Zweite Etappe: Von Gotemba Tomei nach Osaka

Der Bus kommt puenktlich und obwohl der Fahrer kein Wort Englisch spricht, haben wir nach kuerzester Zeit unsere Tickets nach Osaka in der Hand (5900 Yen p. P.), unser Gepaeck verstaut und nehmen in den sehr luxurioesen Sitzen Platz. Waeren wir Shinkansen gefahren haette es uns das locker das Doppelte gekostet.

Ohne weiteres kann man diese Busfahrt als die beste werten, die wir auf unserer Asienreise bisher hatten. Nur drei Sitze pro Reihe, genug Platz, Stromanschluss, W-Lan,  zwei Pausen und ein aeusserst bemuehter Busfahrer. So kommen wir entspannt um 22:20 Uhr, nach 6,5 Stunden, wieder einmal nach Osaka…

 

Dritte Etappe: Osaka

Der Bus haelt in Umeda, einem der groessten Bahnhoefe Japans. Als Shinjuku-Veteranen (der verkehrsreichste Bahnhof der Welt in Tokio) kann uns das aber alles nicht mehr schockieren. Unser Hostel liegt Luftlinie nicht weit entfernt. Leider ist der Fussweg zum Osaka Guesthouse HIVE dann doch 1 km lang.

Wir checken nur schnell ein und machen uns wieder auf den Weg: mit der Midsosuji Line nach Namba. Um kurz nach 23:00 Uhr holen wir Andi von der Arbeit ab und gehen Essen. Das ist in Osaka gluecklicherweise kein Problem: es gibt wieder einmal Yakitori. Alles kostet 280 Yen, auch Bier und Highball (Longdrinks) und der Laden ist bis 5:00 morgens geoeffnet. Wie in Tokio faehrt die Bahn nur bis ca. Mitternacht und ab 5:00 Uhr wieder. Die Bars und Restaurants sind bestens darauf eingestellt.

Namba bei Sonnenaufgang

Der naechste Tag wird logischerweise recht faul und ruhig. Und wir goennen uns eine zweite Uebernachtung in Osaka, bevor es weiter geht nach Westen.

 

Vierte Etappe: Von Osaka nach Himeji

Von Umeda nehmen wir dismal einen Zug. Fuer 1490 Yen kann man mit dem JR Special Rapid Service Himeji in knapp ueber einer Stunde nach Himeji fahren.

Der Zwischenstopp auf unserem Weg nach Westen hat nur einen Grund: Himeji Castle. Nachdem wir ja schon die Burg in Matsumoto gesehen haben, wollen wir uns noch einen weiteren  Japanischen Nationalschatz zu Gemuete fuehren. Wo Matsumoto-jo duester und Schwarz ueber seinem Wassergraben trohnt, blentet uns Himeji-jo mit seiner weissen Fassade schon vom Bahnhof aus. Nachdem wir ein Schliessfach fuer unsere Rucksaecke gefunden haben, machen wir uns auf Erkundungstour.

Burg Himeji

Von Innen ist es aehnlich wie in der Burg in Matsumoto. Es geht ueber teils steile Treppen mehrere Stockwerke nach oben, schoene Aussicht inklusive.

Ausblick von der Burg Himeji

Den stattlichen Eintritt von 1000 Yen fuer die Burg kann man fuer zusaetzliche 40 Yen zu einem Kombiticket fuer den anggrenzenden Garten Koko-en machen. Bei der gerade herrschenden Hitze tasaechliche eine schoene Abkuehlung mit vielen schattigen Plaetzchen.

Koko-en in Himeji

 

Fuenfte Etappe: Himeji nach Hiroshima

Auf einer Strecke unserer Fahrt vom Mount Fuji ueber Osaka und Himeji nach Hiroshima wollen wir dann ja doch einen Shinkansen ausprobieren. Muss man ja mal gefahren haben. Fuer das letzte Teilstueck unserer Reise in den japanischen Westen, bietet sich der Schnellzug Nozomi mit nur 55 Minuten Fahrzeit von Himeji nach Hiroshima schon sehr an.

Mit 7770 Yen (umgerechnet ca. 60 Euro) pro Person schlaegt das natuerlich aber auch eine neue Kerbe in unser Reisebudget. Beruhigend ist aber zumindest, dass wir diesen besonderen Zug auch mit dem Japan Rail Pass nicht haetten fahren duerfen.

Shinkansen

Die Fahrt ist aber dann schon beeindruckend. Die Landschaft fliegt an uns vorbei, dabei spuert man keine Erschuetterungen oder auch nur das leiseste Ruckeln. Und kaum haben wir uns Versehen fahren wir schon in den Bahnhof in Hiroshima ein…

Ankunft am Bahnhof Hiroshima

 

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