Wieder zurueck in Bangkok… Eigentlich wollten wir ja gleich weiter nach Sueden um uns mit einem Freund auf Koh Lanta zu treffen. Dann werden es aber doch zwei Wochen… Es geht ersteinmal ins Krankenhaus: von einer Biopsie in Bangkok.
… da muss man halt durch und wenn, dann hier!
Schon seit dem Rollerunfall in Vietnam habe ich immer wieder mal Schmerzen in der Brust. Nachdem die Rippenprellung endlich abgeheilt scheint, kann ich es aber darauf leider nicht mehr schieben. Der Kontakt mit meiner Reiseversicherung und die Aerzteliste der deutschen Botschaft helfen dann auch schnell einen englischsprechenden Arzt auszuwaehlen und ich bekomme einen Termin fuer den naechsten Tag im Bumrungrad International Hospital.
Wir ziehen von unserem eigentlich recht schoenen Hostel (Lofitel Station Hostel) neben dem Hua Lamphong Bahnhof (von dem aus wir Richtung Sueden fahren wollten) in das Oasis Inn, direkt neben dem Krankenhaus. Fuer knapp 30 Euro die Nacht ist das eigentlich ueber unserem Budget, aber die Fahrten zum Krankenhaus sind mir auf Dauer zu anstrengend. Mit den Oeffentlichen (Skytrain, U-Bahn) ist das Bumrungrad leider nicht gut zu erreichen und auf den Strassen ist, zumindest mit Autos, in der Rushhour auch kein Vorwaertskommen. Nach einer Fahrt auf einem Taxiroller (der einzig verbleibenden Option) durch den Stossverkehr in Bangkok, ohne Helm und in Todesangst, beissen wir also in den saueren Apfel und ziehen um.
Die naechsten Tage werden anstrengend, hauptsaechlich wegen der Ungewissheit und dem Warten auf Ergebnisse. Nach Ultraschall und Mammographie ist klar, da ist etwas. Und die Aerzte wollen durch eine Biopsie herausfinden, was es ist. Ich hatte schon befuerchtet, dass es dazu kommen wuerde. Aber wenn es schon sein muss dann lieber eine Biopsie in Bangkok, also irgendwo anders. Schliesslich gibt es hier einige der besten Krankenhaeuser in ganz Suedostasien.
Biopsie in Bangkok und das lange Warten
Das Bumrungrad International Hospital ist supermodern und erinnert eher an ein Luxushotel. Die Aertzinnen und Schwestern machen einen sehr kompetenten Eindruck. Auch die Terminvereinbarung oder Rueckfragen am Telefon laufen schnell und problemlos. Ich fuehle mich gut aufgehoben, aber das Warten und Nachdenken zehrt extrem an den Nerven.
Die Biopsie findet an einem Samstag statt. Ich muss leider sehr lange warten, weil unglaublich viel los ist. Nach mehreren Stunden bin ich dann auch schliesslich so nervoes, dass ich am liebsten weglaufen wuerde. Aber da treffe ich einen Engel (natuerlich nicht im religioesen Sinne): eine junge Frau, die noch vor mir dran ist und eine Ruhe ausstrahlt, als waere das hier das Normalste der Welt. Wir unterhalten uns und sie schenkt mir einen Schal, damit ich in meinem Krankenhauskittel nicht so friere. Wir lachen zusammen und wuenschen uns zum Abschied noch viel Glueck und ein schoenes langes Leben. Ich fuehle mich wieder entspannt und scherze mit den Schwestern, die meinen Blutdruck messen.
Die Prozedur selbst ist dann tatsaechlich eher unspektakulaer und laeuft in routinierter Ruhe in nicht mal einer halben Stunde (inklusive Betaeubung) ab. Ich spuere nichts. Wenn das laute Gerausch von der Biopsiestanze nicht waere, koennte man dabei fast einschlafen.
Waehrend der naechsten Tage mache ich dann einfach nichts und verkrieche mich im Hotelzimmer. Robert kann zumindest die Zeit positiv nutzen und schafft es endlich seine Festplatte und seine Kamera reparieren zu lassen.
Die Erloesung
Nach insgesamt ueber einer Woche, bzw. zwei Tage nach der Biopsie in Bangkok, kommt dann die Erloesung: es ist nichts Boesartiges, aber man sollte das Ding im Auge behalten und auch eventuell mal voellig entfernen lassen.
Nach sehr langen Tagen und Naechten, in denen ich schon alle Eventualitaeten durchgespielt habe, heisst das also ersteinmal, dass ich die Reise nicht abbrechen muss. Ich bin unendlich dankbar und feiere das Leben. Vor allem vielen Dank an all die unglaublichen Menschen Zuhause, die mir mental und auch medizinisch durch diese Horrorwoche geholfen haben! Ohne euch haette ich das nicht ueberstanden!
Durch diese ungewollte Verzoegerung, schaffen wir es auch nicht mehr, uns mit unserem Freund auf Koh Lanta zu treffen. Gluecklicherweise geht aber sein Rueckflug nach Deutschland von Bangkok und so warten wir einfach und treffen uns eben hier. Auch eine Freundin landet kurz darauf, um ihren Thailandurlaub zu starten. Wir verlassen erleichtert das Hotel am Krankenhaus und ziehen fuer ein paar Tage in ein schnuckeliges Minizimmer ins LiveItUp ChitLom Hostel, wieder in die Naehe des Skytrains und schliesslich ins (nicht empfehlenswerte) Happy Inn 2, in die Naehe unserer Freunde.
So haben wir noch ein paar wundervolle Tage in Bangkok mit tollen Menschen. Wir geniessen im Saffron Sky Garden im 52. Stock des Banyan Tree Tower noch eine weitere Skybar.
Da gibt es zwar noch die Moon Bar im 61. Stock, aber die ist so ueberlaufen, dass wir kaum Platz zum Atmen hatten. Der Saffron Sky Garden dagegen war herrlich entspannt und hat auch eine super Aussicht. Und die Cocktails sind auch die gleichen.
Wir essen hervorragendes Ramen im Nantsuttei in der riesigen Mall Siam Paragon.
Ich kann vor allem das Miso Ramen empfehlen. Seeeehr lecker!
Und danach ein Mango-Kokusnuss Shake in der Sweet Avenue, wo es nur Deserts gibt.
… und lauschen einer grossartigen Band im Saxophone Jazz Pub.
Ab 21:00 Uhr spielt hier taeglich eine Band. Grossartige Musiker, tolle Stimmung und super einfach zu erreichen, da die Bar gleich neben der Skytrain-Haltestelle Victory Monument liegt.
Bangkok ist eine grossartige und unglaublich vielfaeltige Stadt. Ich komme sicher wieder, hoffentlich naechstes Mal aus einem angenehmeren Grund. Aber jetzt machen wir uns endlich auf nach Sueden: der Nachtbus nach Krabi ist gebucht…
Was machst du denn schon wieder für Sachen? Das ist unabhängig vom Unfall entstanden, oder? Solange es aber jedes Mal glimpflich abläuft ist gut :/
ja denke schon. oder ich habe es halt dadurch erst bemerkt… keine Ahnung. Aber jetzt reichts auf jeden Fall erstmal für die nächsten 5 Jahre find ich 😉
Puuuuhhhh, gut dass es nichts Bösartiges ist!!!
Die Reise geht weiter – woooohoooooooo!!!
Jaaa!!!! 🙂
Hurra! Yay! whoop! whoop! whoop!
🙂
Wow, was für ein Schock im ersten Moment.
Da hast du echt Glück gehabt, dass da nichts bösartiges ist.
Vor allem wenn man unterwegs ist, dann macht das das Ganze ja nicht unbedingt einfacher.
Ich drück die Daumen, dass das Glück weiterhin mit dir ist <3
Ganz liebe Grüße aus Singapur 🙂
Michelle | The Road Most Traveled
Zum Glück! Ich freu mich mit dir 🙂
Genießt weiterhin euer Abenteuer.
Liebe Grüße, Edina
Danke!! 🙂