Das Staedtchen Takayama mit seinen knapp 90.000 Einwohnern liegt in einer sehr idyllischen Kessellage in den Japanischen Alpen.
Japanische Gemuetlichkeit
In Takayama geht es sehr viel ruhiger zu, als in den japanischen Staedten, die wir bisher gesehen haben und alle interessanten Sehenswuerdigkeiten (natuerlich hautsaechlich Shintō Schreine), sind fusslaeufig zu erreichen. Praktischerweise gibt es auch eine nette Karte in englischer Sprache und beschilderte „Rund“wege.
Manchmal ist deren Verlauf allerdings ein wenig unklar…
Wir mieten uns im Sora-Ama Hostel ein, wieder einmal im Kapsel-Schlafsaal. Es gibt einen kleinen Aufenthaltsbereich und eine riesige Dachterasse, inklusive beeindruckendem Sonnenuntergang vor Bergpanorama.
Im Sake und Miso Schlaraffenland
Oestlich des Miyagawa Flusses liegt der historische Kern von Takayama mit seinen alten Gebaeuden, kleinen Geschaeften und zahlreichen Sake Brauereien. Tatsaechlich lernen wir, dass die Herstellung von Sake mehr dem Brauen von Bier aehnelt, als dem Keltern von Wein.
Um unser wissenschaftliches Interesse zu befreidigen, machen wir eine kleine Tasting-Tour. Fuer 300 Yen kauft man einen Becher und darf sich dann einmal durch den Kuehlschrank trinken.
Ueberraschend lecker! Die genauen Regeln bleiben aber offen fuer Interpretationen…
Ein weiteres Highlight fuer uns ist das lokale Essen. Miso kann man nicht nur zu Suppe verarbeiten, sondern auch eine sehr leckere Paste daraus machen, die zu Fleisch oder Gemuese gerreicht wird.
Neben dem leckeren Hida Rind mit Miso ist die gebratene Aubergine im Wada mein persoenlicher Favorit. Hier sitzt man direkt an der Theke neben dem Grill und kann den Koechen beim Arbeiten zusehen.
In der gleichen Gasse wie das Wada befindet sich auch eine kleine Bogenschiessanlage. Hier kann man Kyudo-Bogenschiessen. Zehn Pfeile kosten 300 Yen. Man schiesst im Sitzen mit einem traditionallen japanischen Bambusbogen (Yumi), bei dem der obere Wurfarm laenger ist als der untere, auf kleine Ziele in kurzer Entfernung. Ein lustiger Zeitvertreib.
Nachtleben in Takayama
Die Kehrseite des ruhigen Kleinstadtflairs ist ein ebenso ruhiges Nachtleben. Es gibt natuerlich zahlreiche Izakayas (japanische „Kneipen“ in denen man Essen und Trinken kann), diese schliessen hier aber alle recht frueh. So finden wir leider keinen Platz um uns das erste Deutschlandspiel der Fussball WM anzusehen.
Dafuer stolpern wir bei der Suche aber ueber das winzige Desolation Row. Hier verbringen wir interessante Stunden mit netten Menschen und tollen Gespraechen.
Deutschland hat trotzdem verloren. Viva México! Und fuer uns geht es weiter in den Luxusteil unserer Japanreise: nach Shin Hotaka Onsen in Okuhida Onsen-go…
3 Replies to “Takayama: Gemuetliches Kleinstadtflair in den Bergen (16. – 19. Juni 2018)”