Unsere naechste Station nach Kyoto ist Kanazawa am Japanischen Meer.
Da wir keinen Japan Rail Pass haben (rentiert sich fuer uns einfach nicht) und wieder viel zu spontan los wollen, bleibt uns nur der Thunderbird, ein Limited Express Zug fuer umgerechnet knapp 50 Euro, dafuer braucht er halt auch nur 2,5 Stunden.
Netter Empfang und neue Freunde
Wir kommen am fruehen Abend also in Kanazawa in unserem Hostel Emblem Stay an. Das Zweibettzimmer fuer 38 Euro liegt schon deutlich hoeher als wir es sonst halten, aber Dormbetten kommen in Japan auch nicht viel billiger. Dafuer ist das Emblem Stay unglaublich gemuetlich, freundlich und richtig luxurioes fuer unsere Verhaeltnisse und hat sogar eine eigene kleine Bar. Waermstens und ausdreuecklich empfohlen!
Nach dem Einchecken geniessen wir noch die Happy Hour an der Bar und lernen hier Martin aus Oesterreich kennen. Der nette Barkeeper empfiehlt uns das Takata, ein Yakitori Restaurant auf der anderen Flussseite und so beginnt ein sehr lustiger und natuerlich feucht-froehlicher Abend in Kanazawa.
Am naechsten Morgen stellen wir dann allerdings fest, dass wir unseren E-Book Reader im Takata vergessen haben und das Lokal die naechsten drei Tage geschlossen hat. Da wir eh etwas ausgepowert sind, der Blog wieder einmal hinterherhaengt und wir vor Allem dringend ein wenig vorausplanen sollten, entschliessen wir uns einfach noch ein paar Tage hier zu bleiben. Das ist das schoene an so einer Langzeitreise, man kann es halt auch gemuetlich angehen, wenn man moechte 🙂
Der perfekte Garten in Kanazawa
Ein paar Dinge schauen wir uns aber natuerlich trotzdem an. Hautattraktion in Kanazawa ist der Kenrokuen Park, einer der „drei perfekten Gärten“ Japans. Gleich neben der Burg gelegen kann man hier herrlich lustwandeln und sich japanische Gartenkunst vom feinsten ansehen.
Es ist ein Landschaftsgarten, der zum Spazieren einlaedt. Neben Seen und Flusslaeufen gibt es Moos bewachsene Huegel, einen Pflaumhain, Teehaeuser und vieles mehr. Die Pflege wird hier aeusserst ernst genommen und ist natuerlich Handarbeit.
Kanazawa, das „kleine Kyoto“
Wir haben schon oefter gehoert, dass Kanazawa als das „kleine Kyoto“ bezeichnet wird. Lustigerweise ist es damit nicht alleine, auch Takayama scheint sich diesen Titel ergattert zu haben. Erinnert mich ein wenig an die „noerdlichste Stadt Italiens“… davon haben wir in Deutschland ja auch einige.
Aber tatsaechlich fallen Aehnlichkeiten auf…
Natuerlich gibt es eine Burg: das Kanazawa Castle gleicht, zumindest aeusserlich, Nijo-jo in Kyoto, inklusive Wehrmauer und Burggraben.
Das Hauptgebauede hier wurde aber voellig neu aufgebaut und sieht daher eher aus, wie ein modernes Museum als eine mittelalterliche Residenz.
Das Higashi Chaya-gai, das Geisha Viertel in Kanazawa weckt auch Erinnerungen an Gion in Kyoto.
Angenehm ist auf jeden Fall, dass hier alles ein wenig ruhiger zugeht. Es sind nur wenige Touristen unterwegs. Das mag vielleicht auch am Wetter liegen: 18 Grad und immer wieder Regen ist auch fuer uns schwer zu ertragen. Da kommt gleich richtige Vorfreude auf den Herbst in Deutschland auf…
Planung ist alles in Japan
Wie schon erwaehnt kommen wir in Japan mit der bisher praktizierten Spontanitaet nicht weiter. Vorausplanung ist angesagt. Wir versuchen uns eine Route fuer den Rest unserer Zeit in Japan zurecht zulegen und darueber hinaus. Lange haben wir ja nicht mehr. In spaetestens 2 Monaten muessen wir wieder in Deutschland sein. Robert muss sich auf das neue Schuljahr vorbereiten und ich muss meine Wohnung Mitte August wieder uebernehmen. Dazu kommen bei mir eventuelle neue berufliche Planungen, vielleicht muss ich sogar frueher zurueck.
Also was machen mit der verbleibenden Zeit? Hier mal ein grober Plan was uns und unsere treuen Leser noch erwarten koennte:
- Takayama: der Bus ist gebucht, mit Zwischenstopp in Shirakawa, um uns die alten japanischen Bauernhaeuser anzusehen.
- Matsumoto und vielleicht Nagano (die badenden Affen)
- Tokio: definitiv und ohne Diskussion
- Mount Fuji, eventuell von Hakone aus
- Kobe: falls wir uns das Stueckchen Fleisch dann noch leisten wollen
- Himeji: weil Robert noch mehr Burgen sehen muss
- Hiroshima: ist gesetzt aber mal sehen wie wir da hin kommen. Da werden sich mal wieder Linien kreuzen muessen auf unserer Reisekarte…
- Fukuoka und Nagasaki auf Kyushu
- Und dann?? Suedkorea? oder doch Fiji??
Man darf gespannt bleiben 😉 Und wir sind fuer Vorschlaege offen!
Nachtrag: Wir haben vergessen den tollen Omi-Cho Market zwischen dem Bahnhof und der Burg zu erwaehnen. Hier kann man sich guenstig mit frischem Fisch, Sushi und Sashimi eindecken. Neben den Staenden gibt es auch einige Restaurants. Am guenstigsten ist es, wenn man am fruehen Nachittag kommt, dann muss die frische Ware naemlich raus!
2 Replies to “Kanazawa (10. – 16. Juni 2018)”