Der Abschied aus Nha Trang faellt sehr herzlich aus. Tini aus dem Stay A While Hostel schreibt uns spaeter sogar noch zwei Emails. Sie hat ganz offensichtlich einen Narren an Robert gefressen „Seriously, he is very handsome…“
Nach vier Stunden Fahrt (in einem diesmal etwas klapprigen Kleinbus) ueber Serpentienen kommen wir dann in Da Lat, im zentralen Bergland von Vietnam an, „der Stadt des ewigen Fruehlings“. Es ist merklich kuehler als an der Kueste. Im Sommer ist das sicherlich eine willkommene Erfrischung von der Hitze, aber auch jetzt geniessen wir die frische Luft und vergleichsweise Stille nach der stickigen Grossstadt.
Im Dalat Family Hostel werden wir erst einmal von „Mama“ mit kostenlosem Essen, Umarmungen und Kuessen begruesst. Faengt ja schon mal gut an.
Auch hier merkt man aber, dass wir immer noch Nebensaison haben: Es sind vielleicht noch 20 andere Gaeste da, Altersdurchschnitt wie immer so um die 22. Mit der Sozialisation wird das diesmal also leider nichts. Zum einen weil betrunkene australische „Teenager“ auch in Vietnam anstrengend sind, zum anderen, weil der Plebs sich hier in Da Lat haupstaechlich zum Canyoning trifft und das traue ich mir mit meinem Fuss leider noch nicht zu.
Aber Da Lat hat ja noch viel mehr zu bieten. Nachdem wir die letzten Tage eher faul unterwegs waren, entscheiden wir uns mal wieder fuer Extrem-Sightseeing. Wir buchen uns zwei Tagestouren mit Transport und Fuehrer, einmal im Umland undeinmal in der Stadt. Fuer zusammen ca. 20 Euro kann man sich das in Vietnam auch echt leisten.
Bei der Countryside Tour geht es ueber das Van Than Flower Village, einer Blumenplantage in der sich ein hollaendischer Auswanderer mal so richtig austoben durfte, …
… zur Me Linh Kaffeeplantage, in der auch der „weltberuehmte“ Weasel Coffee hergestellt wird. Aehnlich wie beim Kopi Luwak werden die Kaffeebohnen verfuettert und aus dem „Puh Puh“ werden die Bohnen entommen, gereinigt und geroestet. Hier werden allerdings Wiesel benutzt, die in Kaefigen gehalten werden.
Es folgt eine Reisweindestillerie aka Heuschrecken Farm (lecker mit Chilisauce!) …
… und eine Seidenfabrik.
Dann schauen wir uns die Linh An Pagode an, …
… klettern am Elephant Waterfall rum …
… und besuchen das Crazy House.
Am naechsten Tag geht es auf zur City Tour, die leider erstaunlich wenig mit der Stadt zu tun hat. Statt durch die Stadt zu fahren und etwas ueber die koloniale Vergangenheit zu erfahren, geht es von einer Touristenfalle zur naechsten. Schade eigentlich. Offiziell wurde Da Lat 1912 von den Franzosen gegruendet, die das milde Klima hier liebten.
Beim Robin Hill Cable Car hat man immerhin eine schöne Aussicht ueber die Stadt und das Umland.
Das Truc Lam Zen Kloster und Tuyen Lam Lake sind wirklich nett und laden zu einem kleinen Spaziergang ein, aber die halbe Stunde, die die Reiseleiterin anberaumt, ist einfach viel zu kurz. So hetzen wir zusammen mit einem Italiener und einem Koreaner durch die Idylle und aergern uns.
Weiter geht die wilde Fahrt zur Dalat Shrink Tunnel Sculpture. Hier hat man eine Touristenatttraktion der Extraklasse fabriziert … ein Graben mit Lehmskulptuen, die alltägliche Dinge darstellen. Wow! Wir sind nicht begeistert und bringen es schnell hinter uns um mehr Zeit fuer einen Kafffe am Ende zu haben.
Der Datanla Waterfall ist tatsaechlich witzig. Hier kann man mit einer Sommerrodelbahn zum Wasserfall runterbrausen und wird anschließend wieder hochgezogen. Altergerechter Transport! Das ganze haette auch richtig Spass gemacht, wenn nicht irgendwelche Vollpfosten auf halber Strecke angehalten haetten um was auch immer zu tun. Der Koreaner hinter uns hat dann auch prompt nicht gebremst und ist mit vollem Karacho in Roberts Schlitten gedonnert. Bis auf leichte Kopfschmezen ist aber nichts Schlimmes passiert.
Mit dem Old Railway Station kommen wir endlich einmal zur Vergangenheit. Leider wird der alte Bahnhof nur noch fuer einen Touristenzug nach Trai Mat benutzt und beherbergt neben ein paar alten Wagons nur noch etliche Souvenirstände.
Beim Flower Garden Park strecken wir dann die Waffen und gehen lieber in ein Café am See.
Die Van Hanh Pagoda wartet mit einer großen goldenen Buddha-Statue auf. Nett, aber eigentlich sollte es zur Linh Phuoc Pagoda gehen, die mit hunderten von Bierflaschen geschmueckt sein soll. Das waehre schon eher unser Fall gewesen.
Die „High-Tech Strawberry Farm“ entpuppt sich dann auch als Verkaufsraum fuer allerlei Landwirtschaftsprodukte, inklusive Weasle Coffee (TM) und den grossartigen „Chateau Dalat“, einem lokalen Rotwein, der geschmacklich wirklich seines gleichen sucht.
Schlussendlich sind wir froh als es vorbei ist und haben leider keine Lust mehr den Rest des Tages Da Lat auf eigene Faust zu erkunden.
Macht aber auch nichts. Wir haben viel gesehen und noch viel vor. Es geht wieder weiter Richtung Sueden, nach Mui Ne.
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