Ulaanbaatar (30. August 2017)

Wie immer perfekt organisiert werden wir schon am Bahnsteig in Ulaanbaatar (oder kurz: UB) erwartet. Unser Fahrer Batscha stellt sich spaeter als Chef der Agentur heraus, mit der wir unser Exkursion in die Gobi unternehmen. Jetzt bringt er uns ersteinmal in unsere Unterkunft Gana’s Guesthouse, wo wir fuer eine Nacht eine Jurte (Ger) auf dem Dach beziehen.

In der Mongolei leben ungefaehr 3 Mio Menschen und die Haelfte davon in der Hauptstadt. Man sieht, dass sie sehr schnell gewachsen ist und weiter waechst. Wie wir spaeter erzaehlt bekommen, gab es 2003 einen extrem harten Winter bei dem viele Tiere verhungert oder erfroren sind und damit die Lebensgrundlage tausender von Nomaden zerstoerte. Die Landflucht nach UB hat Stadt rasend schnell wachsen lassen und natuerlich lockt auch die Aussicht auf ein einfacheres Leben viele Nomaden in die Stadt.

Die Infrastruktur konnte mit dem rapiden Wachstum nicht mithalten. Es gibt keine U-Bahn, viele Strassen sind nicht geteert und wie die Kanalisation funktioniert, moechten wir uns nicht vorstellen. Hochhaeuser aus Glas stehen neben eingezaeunten Jurten und einfachen Haeusern mit Wellblechdach. Die Stadt praesentiert sich schon in der Morgendaemmerung als sehr geschaeftig. Der Verkehr ist sehr dicht, es wird viel gehupt, die Luft vibriert. Irgendwie wirkt das alles aber sehr sympathisch, nicht wirklich hektisch sondern eher lebending und eben leicht chaotisch. Das liegt wohol an der mongolischen Lebensart…

Das Guesthouse liegt in einer einfacheren Gegend und so verlassen wir wieder einmal asphaltierte Strassen. Trotz der fruehen Stunde duerfen wir schon in unsere Jurte und geniessen den Sonnenaufgang ueber Ulaanbaatar.

Nach einem ausgedehnten Nickerchen nutzen wir das hervorragende W-Lan und Robert geht Verpflegung jagen. Der Besuch in einem mongolischen Kaufhaus ist schon etwas Besonderes. Zumindest das zweistoeckigen „Einkaufszenrum“ in der Nähe bietet dem unbedarften Besucher einige besondere Eindruecke. In vielen engen Gaengen reihen sich im vier Meter Takt Geschaeft an Geschaeft, jedes mit einem anderen Sortiment, quasi ein Dungeon aus Jahrmarktsstaenden. Dort reiht sich die Parfuemerie an den Suessigkeitenladen, den Sockenverkaefer oder den Elektromarkt, der den Foehn neben der E-Gitarre haengen hat. Auf den Gaengen herrscht reger Betrieb und so muss man sich permanent aneinander vorbeischieben und quetschen. Einen Plan nebst Auflistung der Geschaefte sucht man natuerlich vergeblich. Wenn man so durch die Gaenge watschelt, ist das so wie zappen durch eine schier endlose Auswahl an Shopping-Kanaelen.

Als der Blog auf dem neusten Stand ist und wir gesaettigt sind machen wir uns auf die Stadt zu erkunden. Gleich nebenan liegt das Gandan Kloster. Gegen eine kleine Gebuer darf man Fotos von der riesigen Buddhastatue machen.

Nach einen kurzen Abstecher in das (recht ueberschaubare) Central Museum of  Mongolian Dinosaurs…

…versuchen wir ins Nationalmuseum zu kommen, sind aber leider zu speat dran und werden nicht mehr reingelassen. Das folgende Frustshopen beschwert uns immerhin je ein paar warme mongolische Wollsocken.

Am Hauptplatz fahren wir in den 17. Stock des Central Towers, von wo uns ein toller Ausblick ueber die Stadt versprochen wurde. Der ist dann auch wirklich sehr schoen, so dass wir ihn mit einem mongolischen Bier feiern. Anstatt uns die Rechnung zu bringen, bringt uns der Ober noch zwei Bier und so beugen wir uns dem Schicksal und nach einem Essen und den obligatorischen Vodkas haben wir sogar einen schoenen Sonnenuntergang mitbekommen. Gott sei Dank gibt es neben der Bar eine Raucherlounge. Fue jede Zigarette 17 Stockwerke runter und wieder rauf zu fahren waere nervig gewesen.

Und dann nur noch zurueck in unsere gemuetliche Jurte. Morgen frueh um 8 werden wir abgeholt und es geht fuer 7 Tage in die Wueste Gobi.

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