Hengchun eignet sich hervorragend als Basis um die Suedspitze Taiwans und den Kenting Nationalpark zu erkunden. Mit dem Zug fahren wir in gut 2,5 Stunden von Hualien nach Fangliao und dann geht es nochmal 40 Minuten mit dem Bus nach Hengchun.
Unterkunft und Transport
Wir haben uns im sehr gut bewerteten Rainbow Wave Hostel eingemietet und werden nicht enttaeuscht. Es gibt viel Platz und sogar eine kleine Bar mit Aussenbereich. Da wieder relativ wenig los ist, haben wir das Dormzimmer und das Bad quasi fuer uns alleine.
Nach den Erfahrungen mit den Bussen im Taroko Nationalpark, entscheiden wir uns fuer die naechsten zwei Tage Roller zu mieten um die Kueste abzufahren. Die Strassen sind in super Zustand und der Verkehr ist moderat. Ach ja und endlich mal wieder faehrt man auf der „richtigen“ Seite.
Rollermieten ist uebrigens etwas teuerer als in Suedostasien, aber mit 400 – 500 NT$ pro Tag noch durchaus bezahlbar. Offiziell braucht man einen Internationen Fuehrerschein, aber wenn man ein wenig rumfragt, findet man auch genug Verleiher, bei denen der Nationale reicht.
Westcoast Loop
Unser erster Tagesausflug fuehrt uns ueber den Longluan Lake, Guanshan Mountain, Moabitou Park und Baisha Beach, die Westkueste hinauf und dann wieder ueber die Schnellstrasse zurueck nach Hengchun.
Am Longluan Lake kann man ein Nature Center besuchen und kostenlos Voegel beobachten. Wir schauen einem Fischadler beim Fruehstuecken zu und sehen auch viele Reiher und kleinere Wasservoegel.
Das kleine, angehaengte Museum ueber Vogelschutz hat auch englische Erklaerungen. Insgesamt eine echt nette Einrichtung und durch die Klimaanlage eine sehr willkommene Abkuehlung von der Hitze draussen.
Vom Guanshan Mountain soll man schoene Sonnenuntergaenge sehen koennen. Dafuer sind wir natuerlich viel zu frueh dran. Nett aber, dass einen die Schilder vor dem kostenpflichtigen Aussichtsberreich schon vorbereiten was einen erwarten wird.
Wir sparen uns den Eintritt und schauen uns dafuer lieber den daneben liegenden Tempel an, in dem gerade eine Zeremonie abgehalten wird. Die Glaeubigen stehen Schlange um sich den Hintern versohlen zu lassen. Eine tiefer gehende Recherche hierzu musste ich aber leider schnell abbrechen… waren wohl die falschen Suchbegriffe…
Naechster Stop Moabitou Park. Kostet wieder mal Eintritt, dafuer hat man aber auf einem kleinen Rundweg einen schoenen Blick auf die Kueste.
Einziges Manko: Es gibt keinerlei Schatten. In der Mittagshitze habe ich mein Sonnenpensum fuer diesen Tag nach 10 Minuten voll ausgeschoepft und fluechte zurueck in die vorgelagerte Einkaufspassage.
Der letzte grosse Anlaufpunkt fuer heute ist der Baisha Beach – unser erster Strand in Taiwan. Und tatsaechlich sehr huebsch, leider aber fuer mich wieder viel zu wenig Schatten.
Hier wurden Szenen von „Life of Pi“ und „Cape No.7“ gedreht, worauf auch zahlreiche Schilder und eine Tigerstatue hinweisen. „Cape No.7“ ist uebrigens ein taiwanesischer Film, der hier sehr beliebt ist. Muss ich mir bei Gelegenheit mal anschauen.
Der Rest der heutigen Strecke birgt fuer uns keine grossen Highlights mehr. Wir kommen zwar noch an kleineren Straenden vorbei, wo teilweise auch geschnorchelt wird, aber die Hitze fordert ihren Tribut und wir freuen uns auf Dusche und Klimaanlage im Hostel.
Eastcoast Loop
Die Ostkueste ist rauer und abwechslungsreicher als die Westseite. Unser Ausflug fuehrt zum Jialeshui Beach, nach Fongchueisha, zum suedlichsten Punkt Taiwans und auf dem Rueckweg zur Little Bay, dem Sheding Nature Park, und zur South Bay.
Den Jialeshui Beach muessen wir tatsaechlich suchen. Wir fahren erst einmal daran vorbei und kehren wieder um. Dafuer werden wir aber mit einem, bis auf ein paar vereinzelte Surfer, voellig einsamen Strand belohnt.
Gleich um die Ecke ist auch ein Hostel, in dem man Surfstunden buchen und Bretter ausleihen kann. Hier liese es sich schon ein paar Tage aushalten…
Es geht weiter nach Sueden, die Ostkueste hinunter, bis nach Fongchueisha – der naechste spektakulaere Ausblick. Hier koennte ich mein Hostel bauen…
Naja, wenn das im Nationalpark erlaubt waere. Ausserdem erzaehlen die Duenen und die spaerliche Vegetation von heftigem Wind, der hier im Winter die Kueste formt. Wunderschoen ist es trotzdem!
Am suedlichsten Punkt Taiwans machen wir wieder Halt und laufen die paar hundert Meter zum Denkmal.
Auch hier sind wir fast voellig alleine. Man koennte stundenlang aufs Meer schauen, wenn nicht leider wieder kein Schattenplaetzchen fuer mich zu finden waere.
So bleibt es bei ein paar kurzen Fotos und es geht wieder auf die Roller und nun wieder Richtung Norden.
An der Little Bay legen wir eine kleine Pause ein: hier gibt es tatsaechlich eine kleine Strandbar und damit SCHATTEN! Das wird mit einem Bierchen gefeiert und ich huepfe sogar kurz ins Meer.
Auch hier ist fast nichts los. Langsam fragen wir uns, wo all die Touristenmassen sind, vor denen man in den Reisefuehrern gewarnt wird.
Frisch ausgeruht machen wir einen Abstecher in den Sheding Nature Park und wandern ueber die sehr gut ausgebauten Wege.
Toll ist auch die Major Gorge, hier muss man fast ein bisschen klettern.
Weiter gibt es noch mehrere Aussichtsplattformen, bzw. Pavillions. Unser Favorit dabei ist der „Shortcut Pavillion“ in der Naehe des Haupteingangs. Auf dem Rueckweg geniessen wir hier die Aussicht ueber die Baumwipfel auf das Meer und die kuehle Brise im Schatten… und schlafen tatsaechlich alle drei ein.
Bevor wir zurueck nach Hengchun fahren, halten wir noch kurz in der South Bay.
Hier finden wir dann auch ein paar andere Touristen und etliche Jetskis, Bananaboats und anderes aufblasbares Plastik.
Aber auch hier wieder: keine Bar, kein Restaurant… Wir haben Hunger und es bleibt uns wie des oefteren in Taiwan nur der Weg zum 7/11.
Wieder nach Norden
Nachdem wir mit Hengchun und dem Kenting Nationalpark im Sueden Taiwans angekommen sind, geht unsere Rundreise nun wieder nach Norden, diesmal aber an der Westkueste entlang. Wir fahren mit dem Bus nach Kaohsiung und dann mit dem Zug nach Tainan – der alten Hauptstadt Taiwans…
One Reply to “Hengchun / Kenting Nationalpark (12. – 15. Mai 2018)”