Bangkok (10. – 14. Januar 2018)

Am Abend landet der Flieger am Don-Mueang Flughafen, 24 Kilometer noerdlich von Bangkok. Der Inhaber des Jeesnail Guesthouse gab uns noch den Tipp am Flughafen nur ein Taxi zu nehmen, bei dem man vorher eine Nummer gezogen hat. Also ab zum Taxistand, Nummer ziehen und warten.

Die Fahrt ueber die, teilweise auf Stelzen stehende, Autobahn ins Stadtzentrum ist sehr eindrucksvoll. Man fliegt foermlich ueber ein schier endloses Haeusermeer, das immer wieder von Wolkenkratzern durchbrochen wird. Bunte Lichter ueberall und riesige Werbetafeln tun ein uebriges um einen in ein Shadowrun oder Bladerunner Szenario zu versetzen.

Im Guesthouse angekommen gibt es dann eine freudige Ueberraschung … Marco und Janine, mit denen wir ja schon in Vietnam unterwegs waren, sind noch da. Also gibt es erstmal eine kleine Wiedersehensfeier auf der Dachterasse.

Tagsueber wird wieder geplant, doch am Abend geht es schick in die Skybar des Lebua Hotels im State Tower. Es kursieren allerlei Geruechte ueber den Dresscode im Hotel, also huebschen wir uns etwas auf. Nach einer intensiven Behandlung mit Seife und einem Reinigungsschwamm haben sogar meine Schuhe wieder ihre urspruengliche Farbe. Im 63. Stockwerk geht es dann tatsaechlich etwas elitaerer zu. Cocktails kosten 20 €, der Service ist perfekt, es gibt Pistazien bis  zum Abwinken und die Aussicht ist atemberaubend. Die Cocktails kommen in sehr innovativen Verpackungen daher. Den Mango Sticky Rice Cocktail gibt es einfach in einem Plastikbeutel und die Big Fat Mary (mit Bacon und Bratensosse) kommt mit Fritierkelle. Beide sind sehr lecker.

Wenn man den Aufzug zur Skybar verlaesst wird man zunaechst auf eine Terasse gefuehrt. Die Skybar ist aber auf einer anderen Terasse. Nachdem wir uns also unsere Cocktails bestellt, zu viele Pistazien gegessen und uns an der Aussicht sattgesehen hatten, entschliessen wir umzuziehen. Die andere Terasse ist groesser und am Gebaeudeeck klebt eine Bar ueber dem Abgrund. Es gibt sogar Live-Musik.

Nach diesem schoenen Start in den Abend nehmen wir uns ein Taxi zu Aunty Fai, Bangkoks Streetfoodstand mit Michelin Stern. Wie erwartet ist der Andrang sehr gross und das Reservierungsuch ist auch schon voll. Wir wollten eh nur die Meisterkoechin mit der Ski-Brille am Wok sehen.

Danach geht es zu Fuss, vorbei am naechtlich schoen erleuchteten Golden Mountain, zur sagenumwobenen Khao San Road. Kurz gesagt … 400 Meter menschlicher Abfall und wir mittendrin. Es erinnert etwas ans Oktoberfest mit Haeusern statt Zelten und Staenden. An den Raendern reihen sich also Trink- und Konsumtempel aneinander und dazwischen tobt der Karneval der Eitelkeit. Zu Essen gibt es gefuehlt nur Pad Thai und fritierte Skorpione.

Wir suchen uns also eine (ruhigere) Bar mit Balkon im ersten Stock und (guter) Live-Musik und schauen dem bunten Treiben zu.

Nach jeweils zwei Bier entschliessen wir die Feier auf die Dachterassse im Jeesnail Guesthouse zu verlagern. Es dauert allerdings etwas bis wir einen Taxifahrer finden, der mit sich handeln laesst und nicht gleich 500 Bhat verlangt.

Am naechsten Tag nehmen Saskia und ich den Bus zum River Taxi und fahren auf dem Chao Phraya zum Royal Palace – eine sehr angenehme und stressfreie Fortbewegungsart in Bangkok. Bianca, Janine und Marco bleiben im Guesthouse.

Beim Royal Palace geht es ziemlich zu. Touristen, Selfie-Sticks, Schlangen, Gedraenge. Die wichtigsten und schoensten Gebaeude und Tempel sind in einem abgesperrten Bereich im Inneren des Gelaendes.  Hier ist das Gedraenge wirklich nervig. Es gibt kostenlose Fuehrungen, aber wir sind etwas zu spaet (oder viel zu frueh) dran und wollen nicht 1,5 Stunden warten. Im nachhinein waere ein Audioguide sicherlich eine gute Idee gewesen.

Nach dem vielen Staunen und Gucken goennen wir uns dann verdientermasssen erstmal ein Bier im Raucherbereich.

Gleich neben dem Royal Palace ist der Wat Pho, der eigentlich Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhalaram Ratchaworamahawihan. Verstaendlich, dass die Einheimischen den alten kuerzeren Namen bevorzugen. Es ist eine schoene Tempelanlage mit vielen Stupas bzw, Chedis, noch vieleren (Jaja) goldenen Bhuddas und schoenen chinesischen Waechterfiguren. Die Hauptattraktion ist eine 46 Meter lange und 15 Meter hohe vergoldete liegende Buddha-Statue. Sehr eindrucksvoll, aber am Ende sind Saskia und ich definitive auch „templed out“ bzw. „wated out“.

Nun muessen wir aber schnell wieder zurueck zum Guesthouse und Bianca abholen, weil am Abend eine besondere Essenseinladung auf uns wartet. Alessandro und Yana, die wir in Hanoi und auf Cat Ba in Vietnam getroffen haben, wohnen mittlerweile in Bangkok und haben uns zum Pilmeni Essen in ihr Appartemennt eingeladen. Wir unterschaetzen die Rushhour gewaltig (zu Fuss schneller als der Bus) und kommen eine Stunde zu spaet. Die Beiden kennen das schon und lachen nur. Es ist ein sehr schoener Abend und die russischen Tortellini schmecken grossartig. Schade, dass wir nicht mehr Zeit mit diesen großartigen Menschenn verbringen koennnen.

An unserem vorerst letzen Tag in Bangkok erfuellen wir uns noch einen Traum – ein Infinitypool in einer Großstadt. Zuerst geht es dafuer mit Bus und Skytrain zum Lumpini Park, einem schnuckeligen Naherholungsgebiet im Herzen Bangkoks. Hier laufen sogar Warane herum!

Direkt daneben efindet sich das SO Sofitel, in dem man sich fuer 1000 Bhat einen Tagespass fuer den Pool-, Fitness-, und Saunabereich im zehnten Stock kaufen kann. Die Aussicht ueber den Park zur Skyline ist toll. Leider ist der Pool nicht beheizt. Mimimi Alarm, aber irgendwas ist ja immer 😉

Am Sonntag geht es schliesslich viel zu frueh mit Taxi, Minibus und Fähre zu unserem naechsten Ziel …Koh Chang.

2 Replies to “Bangkok (10. – 14. Januar 2018)”

  1. Trotz templed out ist das doch trotzedm einer der eindrucksvollsten Tempel eurer Reise, oder? Auch wenn kleine Tempel sicher in ihrem Charme interessanter sind, von den Fotos her finde ich den ziemlich geil!

    1. Ja, der war schon sehr cool. Bei dem liegenden Buddha musste ich auch erstmals dem Mund wieder zukriegen.
      Die Tempel in Tibet gingen mir aber mehr unter die Haut.

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